Re: Wer pflegt Tigerrochen?


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Geschrieben von Peter Lutz am 06. März 2003 22:19:36:

Als Antwort auf: Wer pflegt Tigerrochen? geschrieben von Daniel am 06. März 2003 19:41:00:

>Hallo Zusammen
>Wer pflegt Tigerrochen?

Ich pflege seit längerer Zeit eine Gruppe von drei Weibchen und einem Männchen.

>Was muss ich beachten, wenn ich solche Tiere kaufen möchte?

Sie sollten fressen !!!!!!!!!

>Wie schwer sind sie zu pflegen.

Es sind sicher keine leichten Pfleglinge, aber einmal am Futter geht auch das.

>Welche Wasserwerte müssen sichergestellt werden?

Wie bei allen südamerikanischen Stachelrochen gilt auch hier, wenn sie gut
eingewöhnt sind vertragen sie auch hartes Wasser.

>Was für Temperaturen?

Alles unter 27° sollte vermieden werden, hier werden die meisten Fehler gemacht.
Am besten um die 30° am Anfang, später kann die Temperatur etwas gedrosselt werden.

>Was fressen die Tiere?

Hier entstehen die größten Probleme. Von meinen anfangs fünf Tieren ( ein Männchen schwimmt jetzt bei Karsten Maslo ) fressen zwei die ganze Frostfutter-
breite wie Stinte, Filet, Garnelen etc. Die anderen drei fressen bis heute
ausschließlich große rote Mückenlarven, drei Tafeln am Tag. Außerdem ca.100 große Regenwürmer einmal die Woche. Ich habe schon alles probiert, aber die drei verschmähen sonst alles.

>Wie gross können sie werden?

Angeblich ca. 60 cm die Männer und die Weibchen gar ca. 80 cm . Ob dies auch
für die Gefangenschaft gilt, bleibt abzuwarten. Die zwei guten Fresser wachsen
entsprechend schneller, aber bei weitem nicht so schnell wie andere Rochen.
Bei den anderen dreien geht es etwas langsamer, ohne das sie sichtliche Ernährungsmängel hätten. Alle fünf freuen sich jeden Tag auf das Futter und werden erst zur Fütterung richtig agil, aber nicht so fressgierig wie z.B.
Leopoldis oder Perlenrochen.

>Wie gross sollten die Tiere mindestens sein, wenn man sie kaufen möchte, damit es keine Problemen gibt?

Probleme können immer entstehen, unabhängig von der Größe. Aber Du wirst wohl
keine kleinen Tigerrochen im Handel finden. Das liegt daran, das juvenile Tiere
noch kaum gezeichnet sind und das typische Tigermuster erst mit ca. 25-30 cm
zu sehen ist.

>Ist schon jemandem die Zucht gelungen?

Bilddokumentierte Nachzuchten sind mir nicht geläufig, geschwätzt wird viel.

>Mit welchen Rochen könnten die Tiere vergesellschaftet werden?

Da Tigerrochen in der Regel ruhige Zeitgenossen sind, die ziemlich schwer ans
Futter zu bekommen sind, sollten keine anderen Rochen wie z.B. P.motoro und P.leopoldi mit vergesellschaftet werden. Die Tigerrochen würden nach einiger Zeit verhungern. Gleiches gilt für große, gefrässige Spatelwelse . M. tigrinus,
Sorubim lima sind kein Problem. Ich habe noch einen asiatischen Arowana dabei,
aber die können auch problematisch sein. Allgemein gilt, größere friedliche Fische dürften bei der Vergesellschaftung die wenigsten Probleme machen.


Abschließend kann ich sagen, daß trotz meiner P 14 und Perlenrochen die Tigerrochen noch immer das " besonderste " unter meinen Rochen sind. Sie faszinieren mich jeden Tag aufs neue. Ich kann sie nur wärmstens empfehlen,
vorausgesetzt man hat einige Erfahrung im Umgang mit Rochen.Die Platzverhältnisse und die Geldbörse müssen auch stimmen, denn Tigerrays
sind ziemlich teuer. Empfehlen kann ich hier M.Böttner, von dem ich einige Tiere
erworben habe. Er gibt nur Tiere ab, die bei ihm eingewöhnt wurden ( ca. 1-2 Monate ) und fressen. Andere Händler übergeben Dir nach Vorauszahlung und Geldübergabe eine ungeöffnete Kiste, die gerade aus Lima kam und sagen: " Dann man Tau Junge! "

MfG

Peter Lutz






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