Re: stirbt er mit bild!


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Geschrieben von Andreas Ochs am 05. Februar 2004 18:33:58:

Als Antwort auf: Re: stirbt er mit bild! geschrieben von Jamila am 05. Februar 2004 11:14:04:

Hallo Manuela, hallo Jamila

>Da steht übrigens drin, daß man nie die Hälfte des Wassers austauschen soll,
>sondern besser 1/3 bzw. 2/3 weil bei Wechsel von 1/2 die ungiftigen
>Ammoniumionen in giftiges Ammoniak verwandelt werden können.
Im normalerweise seltenen Ausnahmefall kann es Probleme geben.
Dazu müssen folgende Bedingungen zusammentreffen:

1. der pH sehr niedrig (<6)
2. Ammonium muss sich im Wasser angreichert haben. Das passiert wenn der biologische Filter zu klein dimensioniert ist oder bei sehr niedrigem pH (<5,5), da arbeiten die Bakterien die Ammonium umwandeln langsamer.
3. muß das Frischwasser einen so hohen pH haben, dass der pH im Becken stark ansteigt (auf 7,0 oder höher).

Das Verhältnis von Ammonium zu Ammoniak im Aquariumwasser ist ein pH-Wert abhängiges Gleichgewicht. Bei hohem pH bildet sich mehr Ammoniak.
Wenn 6mg/Liter oder mehr Ammonium im Wasser ist wird es ab pH 7 kritisch.
Wenn der biologische Filter ausreichend dimensioniert ist sollte es aber nicht zu einer Anreicherung von Ammonium kommen. Dann kann man ohne Bedenken große Wasserwechsel machen. Denn normalerweise ist die Ammoniumkonzentration nur 0,5mg/Liter oder weniger.

Im Falle von Manuelas Wasser kann es allerdings zu diesem Problem kommen, da bedingt durch die niedrige KH der pH schnell absinken kann.


>Meiner Meinung nach ist bei einem wöchentlichen Wasserwechsel von 1/2 der
>Nitratwert von 50 mg/l ein deutliches Zeichen für eine nicht ausreichende
>Filterkapazität. Deswegen werden auch die Karbonate zu schnell verbraucht.
>Aber ich bin kein Chemiker, deshalb muß ich mich darauf verlassen, was in
>Büchern steht.
Da der biologische Filter ja Nitrat als Endprodukt des Eiweiß- und Ammoniumabbaus produziert ist ein Anstieg des Nitratwertes ein Zeichen, dass der Filter gut funktioniert. (Nur ein spezieller Nitratfilter kann das Nitrat aus dem Wasser entfernen, das ist aber etwas aufwendig wenn es ohne Gefahr für die Fische funktionieren soll.)

Nicht das Nitrat verbraucht die KH sondern bei der Umwandlung von Stickstoffverbindungen zum Nitrat, durch die Filterbakterien, wird Säuere frei und die reagiert dann mit den Karbonaten im Wasser.
Daher zeigt ein Absinken des pH (infolge einer Verringerung der KH), dass die Bakterien im Filter richtig fleissig sind.

In einem reinen Rochenbecken kann man zum Stabilisieren des pH bei niedriger KH Muschelgruß in den Filter geben, ob Diskusfische das auf Dauer mitmachen weiß ich nicht. Der pH liegt dann bei 7,5 oder auch noch höher.

Oder man wechselt noch häufiger Wasser, wenn das Leitungswasser wie bei Manuela wenigstens etwas KH hat.

Gruß Andreas




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