Re: Zuchtbericht Potamotrygon scobina in Datz


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Geschrieben von Andreas Ochs am 14. August 2004 10:00:48:

Als Antwort auf: Re: Zuchtbericht Potamotrygon scobina in Datz geschrieben von blitzandi am 13. August 2004 21:27:46:

Hallo Andi,

>Wär aber absolut schön, wenn du die Veränderungen deiner Rochenanlage
>auch auf deiner absolut genialen Homepage vorstellen könntest.
Das ist seit über zwei Jahren überfällig, gelobe Besserung.

>Besonders die Filteranlage auf HMF-Prinzip würde mich brennend interessieren,
>da ich so etwas auch plane.
Leider ist meine Aquarien- und Filteranlage "historisch gewachsen" d.h. ich habe immer nach Bedarf aufgerüstet. Da alle Becken über einen Filter laufen, hielten sich die Änderungen dabei in engen Grenzen, da ich ja nicht die ganze Anlage stillegen kann. Im Datz Artikel habe ich aus Platzgründen den Filter nur grob umrissen.

Mit den Matten habe ich folgende Erfahrungen gemacht:
Die größte Matte von 85x70x10cm ist längs im Filterbecken eingebaut. Sie trennt die Pumpenkammer von der ersten Filterkammer, in die das vorgereinigte Wasser aus den Becken läuft.
Diese Matte ist so groß und unhandlich, dass Herausnehmen und Reinigen nicht möglich ist. Daher muß das zulaufende Wasser vorgereinigt sein. Ich hatte einige Wochen ein Aufzuchtbecken ohne Vorreinigung angeschlossen, das hatte zur Folge, dass die Matte sich zusetzte und sich durchbog. Ich habe dann mit einem Schlauch den Schmutz so gut es ging herausgesaugt, jetzt ist sie wieder durchlässig.

Eine weitere Matte bildet die Vorreinigung in einem Becken von 150x60x50cm. Hier ist die Matte ca. 60x50x10cm groß und horizontal zweigeteilt um sie leichter entnehmen und reinigen zu können. Als ich dieses Becken als Aufzuchtbecken genutzt habe mußte ich regelmäßig Kot von der Matte absaugen und sie alle paar Monate ganz herausnehmen und durchspülen. Derzeit sind drei größere Rochen im Becken, und die Matte sieht immer "ordentlich" aus, kein Kot dran, kein Zusetzen. Ich vermute es liegt an der Fütterung, die Jungen bekommen nur Jumbo Mückenlarven und die enthalten viel unverdauliches, daher sehr viel Kot. Die größeren Rochen bekommen Fisch und Muscheln, da bleibt nicht so viel übrig.

Im jetzigen Aufzuchtbecken habe ich nur eine Patrone aus blauer Filtermatte auf den Ablauf zum Filter gesteckt. Da hängt dann wieder der Kot dran, den ich täglich absauge. Aber die Fläche ist kleiner als bei einer Matte über die ganze Beckenbreite, daher schneller abgesaugt, und die Rochen haben mehr Platz.

Den Süßwasserabschäumer nutze ich derzeit in der Pumpenkammer hauptsächlich zur Belüftung. Hat den Vorteil, dass die Abluft durch einen Schlauch geht und der enthaltene Wasserdampf zum größten Teil kondensiert. Mein Kellerraum ist auch so schon feucht genug ...

Der Weg des Wassers aus den einzelnen Becken stellt sich so dar:

200x60x60cm
Steht im Wohnzimmer, Heber mit Überlauf in den Keller
-> Filtervlies
-> Siporax 11 Liter
-> große Filtermatte
-> Pumpenkammer mit Belüftung

150x60x50cm
steht im Keller, gleiches Niveau wie Filterbecken
-> Filtermatte im Becken
-> Heber ins Filterbecken
-> große Filtermatte
-> Pumpenkammer mit Belüftung

150x50x60cm
steht im Keller, gleiches Niveau wie Filterbecken
-> Filterpatrone
-> Heber ins Filterbecken
-> große Filtermatte
-> Pumpenkammer mit Belüftung

Wenn im Becken viele Insektenlarven verfüttert werden muß die Matte so aufgebaut sein, dass man sie entnehmen und reinigen kann. Oder das Wasser muß vorgereinigt werden bevor es durch die Matte fließt.

Ich bin seit langem am überlegen, wie die ideale Filteranlage aussehen könnte, aber schon die Tatsache, dass ich Becken aus zwei Etagen daran anschließen will bringt Probleme. Außerdem sollte die Anlage so konstruiert sein, dass ein Stromausfall oder Pumpendefekt keinen Schaden anrichten kann.

Ideal wäre:
1. Becken mit Bohrung und Oberflächenabzug
2. mechanische Reinigung: Filtervlies oder Spaltsieb
3. Süßwasserabschäumer (da gibt es eine interessante Kombination aus Rieselfilter und Abschäumer, leider ist das Teil 180cm hoch)
4. biologischer Filter:
- Rieselfilter hat den Vorteil, dass bei Stromausfall nichts passieren kann, Nachteil hohe Wasserverdunstung, niedriges Schlammalter.

- Filtermatte oder Siporax. Vor allem Siporax müßte bei Stromausfall oder Pumpenausfall belüftet werden, damit kein Nitrit oder gar Sulfid entsteht.
Eine Filtermatte ist da weniger kritisch, da sie ja ein größeres Wasservolumen und damit auch mehr sauerstoffhaltiges Wasser enthält. Außerdem kann umliegendes Wasser nachströmen ->Prinzip des Diffussionsfilters.

Gruß Andreas




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