Zoo Leipzig: Tierpfleger von Süßwasserrochen verletzt


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Geschrieben von Andreas Ochs am 16. Januar 2005 00:55:35:

Aus Leipziger Volkszeitung vom Dienstag, 11. Januar 2005

"Giftiger Stich: Tierpfleger von Rochen verletzt

Giftunfall gestern früh im Zoo: Beim Säubern eines Beckens im Aquarium verletzte sich ein Auszubildender. Er wurde von einem Marmorierten Süßwasserstechrochen in den rechten Zeigefinger gestochen. Binnen kurzem rötete sich der Finger stark und schwoll die Hand an. Der Mitarbeiter - er ist bereits 27 Jahre alt - klagte über immer stärker werdende Schmerzen.

Da es sich um einen Giftvorfall handelte, wurde umgehend ein Krankenwagen gerufen. Der Zoo-Mitarbeiter erhielt Schmerzmittel und wurde ins Klinikum St. Georg gebracht. Zur Überwachung möglicher Herz-Kreislauf-Beschwerden und zur Versorgung der Wunde musste er über Nacht im Krankenhaus bleiben.

"Wir sind sehr froh, dass es dem Tierpfleger gut geht. Sein Zustand ist stabil, es besteht keine Lebensgefahr", erklärte Zoodirektor Jörg Junhold. Bei dem Gift handele es sich um Proteinverbindungen, die als Zellgift wirken. Als schwer sei eine solche Vergiftung besonders dann anzusehen, wenn der Stachel in den Bauch- oder Brustraum eingedrungen ist.

Der Vorfall passierte während der alljährlichen Tierinventur im Zoo, die gleichzeitig zum Reinigen der Becken genutzt wird. Dazu müssen alle Tiere herausgenommen werden. Der männliche Stechrochen wurde von einem erfahrenen Tierpfleger, der dabei im Wasser stand, mit einem Kescher gefangen. Der Auszubildende - er absolviert das zweite Lehrjahr - sollte dem Pfleger das Tier abnehmen und gleich in das vorbereitete Zwischenbecken einsetzen. Dabei schlug der Rochen mit dem Schwanz um sich, an dem sich der Giftstachel befindet.

Im Leipziger Zoo lebt nur dieser eine Marmorierte Süßwasserstechrochen. Er wurde im August aus Gelsenkirchen übernommen. Außerdem sind im Ringbecken des Aquariums noch vier Meeresrochen zu sehen. Ausschließlich die Stachel- oder Stechrochen können jedoch dem Menschen gefährlich werden.

Die Süßwasserstechrochen kommen in Südamerika, im Flusssystem des Amazonas, vor. Sie besitzen einen oder mehrere Stachel auf dem Rücken des Schwanzes. Rochen greifen Menschen normalerweise nicht an. Wenn sie gefangen werden, kann es dazu kommen, dass die erregten Tiere wild mit dem Schwanz schlagen. Der Stachel verursacht meist eine tiefe Wunde. Nicht selten bricht er dabei ab, wächst jedoch wieder nach.

Kerstin Decker"

Immer schön vorsichtig beim Fangen und Umsetzen!

Gruß Andreas






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