Potamotrygon castexi


Erste Perlenrochen Nachzucht


Text Andreas Ochs

In den Niederlanden ist Nico van der Post die erste Perlenrochen Nachzucht gelungen. Die Alttiere leben in einem sehr großen Becken von 6m x 2,5m x 1,6m. Die Perlenrochen sind in diesem Becken zusammen mit Tiger-Ray und P14. Auf der Webseite von Frank Zijlmans gibt es einige Bilder dieses Beckens:
www.freshwaterstingray.nl

Am 25.11.2004 wurde das erste Jungtier im Becken gefunden, das leider tot und angefressen war, möglicherweise ist es bereits tot zur Welt gekommen. Bei diesem großen Becken ist es recht schwer die Jungtiere zu entdecken, daher war zunächst unklar ob es das einzige Junge ist oder noch weitere sich irgendwo versteckt hielten. Um so größer dann die Freude, als am 11.12.2004 ein weiteres Jungtier quicklebendig zu sehen war. Ob das Jungtier auch schon am 25.11.2004 oder später geboren wurde ist nicht bekannt.

Da dies das erste Perlenrochen Nachzuchttier ist kann man nun auch erstmals die Jungtierfärbung mit der von P. motoro vergleichen. Da Nico van der Post auch P. motoro Nachzuchten hat ist ein direkter Vergleich möglich. Wie auf den Bildern zu sehen, ist die Färbung der Jungtiere sehr ähnlich. Das könnte diejenigen bestärken, die den Perlenrochen als eine motoro Variante betrachten. Letztendlich Klarheit werden aber nur wissenschaftliche Untersuchungen bringen, die in Brasilien bereits durchgeführt werden.

Derzeit wird der Perlenrochen von Wissenschaftlern als neue und unbeschriebene Art angesehen. Daher ist auch der Export nicht gestattet, da aus Brasilien nur Arten exportiert werden dürfen, für die es eine Exportquote gibt. Diese Arten sind zur Zeit:

P. motoro (5500/Jahr)
P. cf. histrix (5000/Jahr)
P. orbignyi (2000/Jahr)
P. schroederi (1500/Jahr)
P. henlei (1000/Jahr)
P. leopoldi (1000/Jahr)

Alle anderen Rochenarten dürfen aus Brasilien nicht ausgeführt werden, da die Populationsgröße und die Reproduktionsrate nicht bekannt sind. Deshalb ist es auch nicht möglich zu ermitteln, wie viele Tiere der Population ohne negative Folgen entnommen werden können. Daher meine dringende Bitte an alle Rochenliebhaber, bei Neuimporten aus Brasilien nur die oben aufgeführten Arten erwerben. Dadurch können wir die Wissenschaftler bei ihren Bemühungen die Rochen zu schützen unterstützen. Bei Arten wie P. scobina und Perlenrochen lieber etwas warten bis es genug Nachzuchten gibt.

Wie auf den Bildern des Beckens zu sehen, schwimmt in den Niederlanden eine ganze Gruppe Perlenrochen. Es sind bereits weitere Weibchen schwanger, so dass es bald mehr Nachwuchs geben wird. Auch in Deutschland existiert in einem sehr großen Becken eine Gruppe Perlenrochen, so dass es bestimmt auch hier in absehbarer Zeit Nachwuchs gibt.



Das Perlenrochen Jungtier, nach dem
Herausfangen aus dem großen Becken.
Bild: Nico van der Post


Die Mutter, es handelt sich hier um eine
dunkle Variante des Perlenrochen.
Bild: Nico van der Post


Der Vater.
Bild: Nico van der Post


Das Jungtier im P. motoro Becken
Bild: Frank Zijlmans


Zusammen mit den jungen P. motoro.
Das helle Tier in der Mitte ist der Perlenrochen.
Bild: Frank Zijlmans


Das Jungtier im März 2005
Die schwarzen Ringe werden breiter
und die dunkle Zeichnung zwischen den
Ocelli erscheint. Bild: Frank Zijlmans



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