Potamotrygon castexi

Riesiger Süßwasserrochen in Brasilien geangelt - Weltrekord

Aqualognews No 39 S. 5
Text Frank Schäfer, Bild Keith Sutton

Es handelt sich bei dem spektakulären Fang, der Keth Sutton im Rio Negro gelang, um den wohl größten jemals dokumentierten Rochen der Art Paratrygon aireba, wenn nicht sogar um das größte Exemplar eines südamerikanischen Süßwasserrochen überhaupt!

Es war zwar schon längere Zeit bekannt, dass manche Süßwasserrochen gewaltige Ausmaße annehmen können, doch beruhen die meisten dieser Angaben auf Gerüchten und/oder Spekulationen. Leider wurde das Exemplar nicht exakt vermessen, doch kann man seinen Durchmesser auf deutlich über 150 cm schätzen.

Auch aus wissenschaftlicher Sicht bedeutet dieser Rochenfang einen extremen Glücksfall und die Lösung eines alten Rätsels. 1843 wurde die Rochenart Elipsurus spinicauda aus dem Rio Branco in Brasilien beschrieben und abgebildet.
Originalabbildung aus SCHOMBURGK Fishes of Guiana,part2, pl.23
Seither wurde nie wieder ein Rochen mit derart merkwürdiger Dornenbildung um die Schwanzwurzel gefunden, die Identität des Elipsurus spinicauda blieb ungeklärt.
Der von Keith Sutton erbeutete Rochen hat genau solche Dornen um die Schwanzwurzel! Man kann nun also endlich den Schlußstrich unter ein weiteres Kapitel der Fischkunde setzen: Elipsurus spinicauda JARDINE & SCHOMBURG, 1843 ist wohl definitiv ein Juniorsynonym von Paratrygon aiereba (MÜLLER & HENLE, 1841).
Es versteht sich von selbst, dass die Pflege von Paratrygon aiereba nur Schauaquarien oder Spezialisten überlassen bleiben sollte. Das gilt nicht nur wegen der erreichbaren Größe, sondern auch, weil Paratrygon aiereba sehr empfindlich ist und darüber hinaus an die Fütterung ganz spezielle Ansprüche stellt. Alles darüber finden sie im Aqualog Spezial Süßwasser-Stechrochen Südamerikas.
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Und hier noch ein detailliertes Bild des Schwanzes, das mir Keith Sutton geschickt hat. Man erkennt gut die großen Dornen um den Schwanz. Der Giftstachel war nicht so sehr groß, nur ca. 2,5 cm lang und wurde gleich nach dem Fang aus Sicherheitsgründen entfernt.



Bericht in englisch über den Rekordrochen von Keith Sutton



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