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BeckeneinrichtungDie Einrichtung
eines Rochenbeckens sollte vor allem nach den
Bedürfnissen der Tiere ausgerichtet sein. Das bedeutet
ein Bodengrund in dem sie sich vergraben und nach Futter
suchen können, viel freier Schwimmraum am Boden und an
den Scheiben und keine scharfen Ecken und Kanten an denen
sie sich verletzen könnten. Einrichtungsgegenstände
sollten so fixiert sein, dass die Rochen sie nicht
umwerfen oder verschieben können.

Bodengrund
Es gibt prinzipiell drei Möglichkeiten wie man den Boden in
einem Rochenbecken gestalten kann, jede hat gewisse Vor
und Nachteile:
Kein Bodengrund
Vorteil: |
sehr gut
sauberzuhalten einige Rochenarten scheuern
sich leicht den Bauch auf und die Wunden können
zu tödlichen Pilzinfektionen führen, sie werden
am besten ohne Bodengrund gepflegt (Paratrygon
aiereba, "China Rochen", "Coly
Rochen")
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Nachteil: |
den Rochen
fehlt die Versteckmöglichkeit sie können
den Boden nicht nach Futter durchsuchen
sie
haben Anfangs Probleme beim "laufen"
und "bremsen", wozu sie normalerweise
die Bauchflossen in den Bodengrund stecken.
da
sich auch im Bodengrund Bakterien ansiedeln fehlt
die Besiedlungsfläche und der Biofilter muß
entsprechend größer dimensioniert werden
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Sand ( Flußsand Korngröße 0,4 - 1,0 mm )
Vorteil: |
recht gut
sauberzuhalten, da der Mulm auf dem Sand
liegenbleibt auch kleine Rochen können
sich leicht eingraben und den Sand nach Futter
durchpusten
Futter
bleibt auf dem Sand liegen
sieht
am natürlichsten aus
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Nachteil: |
wird von
den Rochen schnell "umgestaltet", sie
wirbeln ihn z.B. an der Frontscheibe weg bis auf
die Bodenscheibe und schichten in der Beckenmitte
regelrechte Sanddünen auf wenn man
keinen rundgeschliffenen Flußsand bekommen kann
besteht die Gefahr, daß der Sand scharfkantig
ist und die Rochen sich am Bauch verletzen (das
ist der Grund warum z.B. in Amerika oft Kies in
Rochenbecken verwendet wird; Sand stammt dort oft
aus der Wüste oder wurde gemahlen und ist sehr
scharfkantig)
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Kies ( Aquarienkies grob oder
mittelgrob)
Vorteil: |
nicht
scharfkantig, vorzuziehen, wenn man nicht genau
weiß wo der Sand herkommt und die Gefahr
besteht, daß der Sand scharfkantig ist -
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Nachteil: |
Futter und
Mulm sinken in den Bodengrund, daher muß er
öfter gereinigt werden kleine
Rochen können sich nicht gut eingraben und
kommen schlecht an das Futter wenn es in den Kies
gesunken ist
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Der Bodengrund sollte nicht zu hoch sein, je
nach Größe der Rochen genügen
4 - 10 cm.
Wurzeln
Wurzeln sollten vorher gut gereinigt und mehrere Tage gewässert
werden.
Sie sollten so im Becken befestigt werden ( an den
Beckenstreben festbinden ), daß sie möglichst weder am
Boden noch an die Aquarienscheiben anstoßen.
Zwischen Wurzel und Bodengrund sollte so viel Platz sein,
daß die Rochen sich nicht den Kopf anstoßen wenn sie am
Boden unter der Wurzel schwimmen.
Wenn man Wurzeln auf den Beckenboden stellt, dann sollten im
unteren Bereich keine Spitzen und scharfen Kanten sein an
denen sich die Rochen verletzen könnten. ( mit Säge und
Raspel bei Bedarf nachbearbeiten ).
Steine
Nur wenige, sehr große Steine verwenden. Sie sollten
kalkfrei und rundgeschliffen sein. Nicht direkt auf den
Beckenboden stellen, dünne Styroporplatte ( 0,5 - 1 cm)
unterlegen. Auf stabilen Stand achten.
Steinaufbauten wie z.B. Höhlen miteinander verkleben, damit die Rochen
sie nicht zerstören können ( große Rochen haben viel
Kraft ).
Pflanzen
Auf Dauer halten sich Pflanzen nur, wenn sie entweder in Töpfen
gepflanzt sind, der Wurzelbereich durch große Steine vor
den Rochen geschützt ist oder wenn sie auf die Wurzeln
aufgebunden sind.
Dabei ist auch zu bedenken, daß Welse die man mit Rochen zusammen
pflegen kann häufig Pflanzenfresser sind.
Eine wunderschöne Rote Amazonasschwertpflanze, im Topf
gepflanzt, wurde bei mir von einem L51 nicht beachtet,
aber dann von den Cochliodon - Welsen in wenigen Tagen
zerlegt.
Empfehlen kann ich aus eigener Erfahrung Anubias und Microsorium
(Javafarn) beide mit Streifen aus Damenstrümpfen auf die
Wurzeln aufgebunden.
Flachwasserzone
Durch eine Art Balkon kann man einen Teil des Beckens in zwei Ebenen
einteilen, eine Flachwasserzone und einen
darunterliegenden abgedunkelten Bereich.
Das kann man bei einem neuen Becken mit einer Glasscheibe machen,
die an einer Seite des Beckens waagrecht eingeklebt wird
und von der Frontscheibe bis zur Rückwand reicht. Die
Breite sollte 1 1/2 x dem Durchmesser der Rochen
entsprechen. An der freien Seite wird ein 5 cm hoher Rand
aufgeklebt und wenn das Becken voll Wasser ist wird der
"Balkon" mit Sand gefüllt. Der Wasserstand
über dem "Balkon" sollte ca. 10 - 15 cm
betragen (je nach Größe der Rochen).
Wenn man will, kann man sogar die ganze Rückwand entlang einen
solchen "Balkon" einbauen, dann müßten aber
einige Stützen darunter angebracht werden (PVC Rohre
eignen sich sehr gut).
Es ist auch möglich in einem gefüllten Becken nachträglich einen
"Balkon" einbauen. Dafür eignen sich schwarze
Mörtelwannen aus dem Baumarkt (die 60 Liter Wannen
passen genau in ein 60 cm breites Aquarium). Der Rand
wird auf eine Höhe von 5 cm abgeschnitten und mit
Schleifpapier rundgeschliffen. Das Untergestell baut man
aus PVC Rohren mit 4 Füßen. Wenn die Wanne zwischen
Frontscheibe und Rückwand festsitzt kann man die Füße
einfach so darunterstellen, sonst müßte man sie in der
Art eines Tischuntergestells miteinander verbinden.
Erstmals habe ich eine solche Einrichtung im Fossilium in Bochum
gesehen ( mit großen quadratischen Hydrokultur Gefäßen
)und die Rochen sind sowohl darauf als auch darunter
geschwommen. Sie scheinen es sogar zu mögen, wenn sie
darunter schwimmen und mit den Flossen an den Stützen
anstoßen, daher kann der Zwischenraum zwischen den
Stützen etwas kleiner sein als der Durchmesser der
Tiere.
Über der Flachwasserzone könnte man eine stärkere Beleuchtung
anbringen unter der sich die Rochen sonnen können.
Durch einen solchen Einbau kann man die Bodenfläche des
Beckens vergrößern. Mein erster Versuch verlief sehr
positiv, der Rochen hatte bald seinen Stammplatz auf dem
"Balkon".

Mein erster Versuch
eines Balkon im Aquarium
weitere Bilder siehe
Gallery September 2000
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