|
Verhalten Die Pflege von Süßwasserrochen im
Aquarium bietet die Möglichkeit die vielfältigen
Verhaltensweisen dieser Tiere zu beobachten, was in
freier Wildbahn nur schwer möglich ist. Allerdings ist
es oft sehr schwierig die Gründe für ein bestimmtes
Verhalten herauszufinden. Außerdem erfahren manche
Verhaltensweisen, durch die recht beengten Verhältnisse
im Aquarium bedingt, eine andere Ausprägung als in
freier Wildbahn. Schwimmverhalten Wenn sie an den Scheiben auf und ab schwimmen stoßen sie oft bis zum Maul aus dem Wasser heraus, was dann recht laut plätschert. Manche Rochen habe auch schon Wasser aus dem Aquarium gespritzt wenn sie Futter wollten. Einige Rochen schwimmen manchmal dicht unter der Wasseroberfläche, das Kopfende gegen die Scheibe, mit kräftigen Flossenbewegungen und machen dabei starke Wellen und Geplätscher. Ruheverhalten Manchmal vergraben sie sich in den Sand indem sie mit den Brustflossen den Sand aufwirbeln, der dann auf sie fällt. Dieses Verhalten zeigen meine Rochen wenn sie Angst haben ( manchmal wenn ich im Aquarium den Bodengrund reinige ), wenn sie sehr vollgefressen sind und in Ruhe verdauen wollen und vor allem Nachts ( früh morgens sind sie oft im Sand vergraben ). Nachts scheinen sie die Nähe von Artgenossen zu suchen, oft haben sie dicht beieinander ihre Schlafplätze. Wenn sie sandbeladen wieder losschwimmen, schütteln sie mit einem schnellen Flossenschlag den Sand von ihrem Rücken. Dabei bleibt meist ein Teil des Sandes auf der schleimigen Hautoberfläche kleben und löst sich in Fetzen ab. Futtersuche
und Fressverhalten Sie können Futter mit verschiedenen Sinnen wahrnehmen. Meist riechen sie das Futter zuerst und schwimmen dann ganz aufgeregt umher und suchen es. Wenn sie mit ihrer Körperscheibe über das Futter schwimmen, können sie es genau orten und saugen es mit einem kräftigen Schluck Wasser in das Maul. Futter das von oben auf sie fällt ( oder auch kleine Fische die über ihnen schwimmen ) sehen sie scheinbar und stülpen blitzschnell ihren Körper darüber. Das Futter wird zwar etwas durchgekaut, aber dann am Stück verschlungen. Süßwasserrochen können große Futterbrocken nur mit Mühe in kleinere Stücke zerbeißen. ( von zu großen Futterfischen wird dann nur der Kopf abgebissen und der Rest bleibt liegen ) Innerartliches
Verhalten Daher ist es besser eine kleine Gruppe zu pflegen bestehend aus mehreren Weibchen oder ein Männchen mit ein oder mehreren Weibchen. Männchen untereinander können sehr aggressiv sein vor allem wenn sie geschlechtsreif sind. Ansonsten vertragen sich die Tiere meist recht gut, sie schwimmen übereinander und liegen oft nebeneinander mit Flossenkontakt. Die Art der Verständigung
untereinander erscheint uns Menschen etwas ruppig, aber
für Rochen ist es normal z.B. in die Flossen gebissen zu
werden. Das machen die Männchen, wenn sie um das
Weibchen werben, aber manchmal auch um sich gegenseitig
vom Futter zu verjagen. Auch Bisse in den Rücken können
vorkommen. Bei der Abwehr von zudringlichen Artgenossen habe ich bisher drei verschiedene Verhaltensweisen beobachtet:
Da im Aquarium meist nicht viel Platz zur Flucht ist, muß der Pfleger sorgfältig beobachten ob das bedrängte Tier unter den Attacken zu sehr leidet und notfalls die Tiere voneinander trennen (extra Becken oder das Becken in zwei Hälften unterteilen). Besonders nach der Geburt werden die Weibchen oft sehr stark vom Männchen bedrängt. Verhalten
gegenüber dem Pfleger
Man kann sich leicht ausrechnen unter was eine Menschenhand fällt. Um die Tiere bei Reinigungsarbeiten in die andere Beckenecke zu dirigieren kann man sie leicht mit dem Absaugrohr oder einem Stab am Schwanz antippen. Meist schwimmen sie dann schnell weg. Der Versuch an der Körperscheibe anzusetzen und sie wegzuschieben artet in einen kleinen Ringkampf aus und funktioniert bei meinen Tieren nicht gut. Verhaltensänderungen Allein gehaltene Rochen sind aktiver und schwimmfreudiger, so als würden sie nach Artgenossen suchen. Sobald ein weiterer Rochen dazukam wurden sie ruhiger und sind nicht mehr so ruhelos herumgeschwommen. Mit beginnender Geschlechtsreife werden die männlichen Tiere aggressiver gegenüber Geschlechtsgenossen und beginnen den Weibchen nachzustellen und sie zu beissen. Wenn sich die Wasserqualität verschlechtert werden die Tiere träger und fressen nicht mehr so gierig, sie können die Nahrungsaufnahme dann sogar ganz einstellen. |
||||||||||||||||||||||||||
|
<< Übersicht Im Aquarium | Vergesellschaftung >>