Potamotrygon castexi

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Rochenkauf

Bin ich in der Lage Rochen zu pflegen?
Vor dem Kauf von Süßwasserrochen sollte man sich sehr genau über die Bedürfnisse dieser Tiere informieren und überlegen ob man in der Lage und bereit ist über viele Jahre für die Tiere zu sorgen. Das sollte natürlich bei jedem Kauf eines lebenden Tieres geschehen, doch da die Rochen sehr hohe Ansprüche bezüglich der Beckengröße haben und sehr alt werden ( ca. 20 Jahre ), möchte ich jedem potentiellen Rochenpfleger empfehlen lange und intensiv darüber nachzudenken. Idealerweise hat man selbst bereits jahrelange Erfahrung in der Aquaristik, vor allem mit der Technik und Pflege großer Aquarien.
Auch die Versorgung der Tiere während der Urlaubszeit sollte im Voraus geklärt sein, man kann ein Rochenaquarium nicht einfach 1 Woche sich selbst überlassen.
Hilfreich ist es auch Süßwasserrochen in Schauaquarien zu besuchen, vor allem die Größe der Tiere dort wird einen bleibenden Eindruck hinterlassen und das eigene scheinbar große Aquarium erscheint einem auf einmal ganz winzig.

Steht der Entschluß fest Rochen zu pflegen, dann ist das Aquarium zunächst den Bedürfnissen der Tiere entsprechend umzugestalten oder neu einzurichten. Bei einem neue eingerichteten Aquarium ist es sehr wichtig das Becken erst einzufahren; nie Rochen in ein neu eingerichtetes Aquarium setzen! ( siehe Im Aquarium – Technik )

Wo kaufen?
Der nächste Schritt wäre einen Händler zu finden, der Rochen in guter Qualität anbietet. Dieser sollte Erfahrung mit Rochen haben, am besten aus eigener jahrelanger Rochenpflege, um so mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Händler, die behaupten Rochen würden sich der Beckengröße anpassen, Neonfische könnte man gut mit Rochen zusammen pflegen, oder halb verhungerte Babyrochen anbieten, haben keine Ahnung!
Andererseits gibt es auch Aquaristikfachgeschäfte, die bewußt keine Rochen mehr in ihren Aquarien anbieten sondern nur auf Bestellung und bei Nachweis eines großen Aquariums Rochen besorgen. Damit bringen sie sich zwar um das Geschäft des spontanen Rochenverkaufs, aber für die Tiere und die zukünftigen Besitzer ist es bestimmt besser so.

Welche Rochenart kaufen?
Relativ einfach zu pflegen und auch noch nicht so teuer sind die Arten Potamotrygon motoro, Potamotrygon reticulatus, und Potamotrygon hystrix.

Die schwarzweißen Rochen Potamotrygon leopoldi und Potamotrygon henlei sind etwas aggressiver untereinander und gegenüber anderen Rochen; sie sind auch deutlich teurer.

Die Arten P. motoro und P. leopoldi werden immer häufiger als Nachzuchten angeboten, alle anderen Rochen sind Wildfänge.

Woran erkenne ich einen gesunden Rochen?
Ein guter Händler wird keine offensichtlich kranken Tiere zum Verkauf anbieten.

Schleimhautschäden wie die "running spots" sowie Bisswunden an Flossen, Bauch und Rücken heilen bei guten Pflegebedingungen ohne Probleme.

Meist tödlich endet die als "death curl" bezeichnete Erkrankung, die erkrankten Tiere können ihre Brustflossen nicht mehr am Boden halten und die Flossenränder stehen nach oben; auf keinen Fall kaufen!

Rote Flossenränder sind bakterielle Infektionen, die auf schlechte Wasserqualität hinweisen, das kann bei guten Bedingungen von selbst Ausheilen, muß aber möglicherweise mit Antibiotika behandelt werden.

Wenn die Tiere lange nicht gefressen haben erkennt man das an den Beckenknorpeln, die links und rechts des Schwanzansatzes herausstehen.

Ein gesunder Rochen ist vor allem lebendig, schwimmt im Becken umher und sucht im Bodengrund nach Nahrung.

Keine Babyrochen kaufen, es sei denn sie sind gut genährt und fressen. Abgemagerte Babyrochen, die nicht fressen, auf keinen Fall kaufen!!

Bei Babyrochen muß man sehr vorsichtig beim Transport und Umsetzen sein, da kleine Rochen sehr streßempfindlich sind, empfindlich auf Wasserveränderungen reagieren und unter Umständen die Nahrungsaufnahme völlig einstellen.

Die ideale Größe ist ca. 15 – 20 cm Scheibendurchmesser. In dieser Größe sind die Rochen wesentlich robuster und nicht so streßempfindlich wie die Babyrochen. Aber auch dann sollte man sich im Geschäft vorführen lassen, ob und was die Tiere fressen. Tiere dieser Größe können ruhig etwas mager sein, wenn sie fressen werden sie schnell wieder zunehmen.

Einsetzen in das Aquarium
Rochen müssen sehr langsam an die neuen Wasserbedingungen gewöhnt werden. Bewährt hat sich die "Tröpfelmethode", die hauptsächlich in der Meerwasser-Aquaristik angewandt wird.

Dazu wird die Transportbox vor dem Aquarium auf einen Stuhl gestellt, geöffnet und die Hälfte des Wassers herausgenommen ( mit Schlauch abhebern, auf den Schlauch ein Rohrstück stecken, damit man nicht mit der Hand in die Box greifen muß; Rochen in der Transportbox reagieren sehr schreckhaft - es besteht die Gefahr gestochen zu werden )

Aus dem Aquarium wird jetzt mit einem dünnen Luftschlauch Aquariumwasser zugegeben, bis das ursprüngliche Volumen wieder erreicht ist. Das Wasser kann in dünnem Strahl zugegeben werden, es muß nicht Tropfenweise sein.

Diesen Vorgang, Wasser abhebern und mit Aquarienwasser nachfüllen, wiederholt man noch dreimal.

Das ganze dauert ca. eine Stunde, dann kann man den Rochen in das Aquarium setzen. Dazu den ganzen Transportbeutel mit dem Rochen in das Aquarium hängen und vorsichtig so drehen, daß der Rochen den Ausgang findet und herausschwimmt.

Die ersten Tage
Neue Rochen sind oft die ersten Tage recht scheu und vergraben sich häufig. Aber bald beginnen sie das Aquarium zu erkunden und nach Futter zu suchen.

Oft werden sie schon am ersten Tag fressen. Es kann aber auch sein, daß sie einige Tage kein Futter annehmen. Als erstes Futter gut geeignet sind kleine lebende Würmer wie Tubifex oder Regenwürmer, kleine lebende Futterfische, gefrorene Rote Mückenlarven und gefrorener Krill. Am besten man bietet mehrmals am Tag verschiedene Futtersorten an.

Besonders gute Erfahrungen habe ich bisher mit gefrorenem Krill gemacht. Auch frisch importierte Wildfänge, die anderes Futter standhaft verweigert haben akzeptierten Krill nach kurzer Zeit.

Futter, das nicht gefressen wurde wieder aus dem Becken entfernen.

Das Verhalten des Rochen gegenüber anderen Fischen im Aquarium sollte man sehr genau beobachten, um rechtzeitig einzugreifen wenn er die Mitbewohner "zum Fressen gerne hat".

Da man sich entschieden hat Rochen zu pflegen werden die anderen ( überlebenden ) Fische dann weichen müssen ( hier gibt es aber individuelle Unterschiede, was der eine Rochen tötet oder frißt ignoriert ein anderer möglicherweise ).

Quarantäne
Wenn man bereits Rochen besitzt, empfiehlt es sich neue Tiere einige Wochen in Quarantäne zu halten. Zwar gibt es nur wenige ansteckende Krankheiten bei Rochen, aber da neue Tiere in der Regel Wildfänge sind, könnten Parasiten wie z.B. Karpfenläuse eingeschleppt werden.
Außerdem ist es so einfacher die Tiere an neue Futtersorten zu gewöhnen, im Becken mit Altbesatz könnte es sein, daß den Neuen nicht viel Futter übrigbleibt.

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"Überlegt Dir gut, auf was Du Dich da einlässt!"

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